"Working Poor" und geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede - eine Annäherung in Zahlen für Österreich und Wien
Fragen nach der Armutsgefährdung bestimmter Personengruppen und dem Zusammenhang zwischen Armut und Arbeit richten sich maßgeblich danach, wer in welchem Umfang Erwerbseinkommen erzielt beziehungsweise erzielen kann, denn Erwerbseinkommen stellen für den Großteil der Bevölkerung die wichtigste Einko...
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Wirtschaft und Gesellschaft : WuG
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Ort / Verlag / Datum: | 2015 |
Erscheinungsjahr: | 2015 |
Sprache: | Deutsch |
Online-Zugang: | Volltext Bild |
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Zusammenfassung: | Fragen nach der Armutsgefährdung bestimmter Personengruppen und dem Zusammenhang zwischen Armut und Arbeit richten sich maßgeblich danach, wer in welchem Umfang Erwerbseinkommen erzielt beziehungsweise erzielen kann, denn Erwerbseinkommen stellen für den Großteil der Bevölkerung die wichtigste Einkommensquelle dar. Alle hier dargestellten Arbeitsmarktindikatoren verdeutlichen, dass Frauen in einem geringeren Umfang – höhere Teilzeitquote und niedrigere Erwerbstätigenquoten – in den Arbeitsmarkt eingebunden sind als Männer. Eine Ursache für die niedrigere Erwerbsintensität von Frauen ist nach wie vor die ungleiche Verteilung unbezahlter Betreuungsarbeiten gegenüber Kindern zwischen den Geschlechtern. Aber auch unabhängig vom Erwerbsarbeitsausmaß zeigen sich deutliche geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede. Die Stundenlöhne von Frauen sind niedriger und der Anteil von Frauen, die zu Niedriglöhnen arbeiten, ist deutlich höher als jener von Männern. Bezüglich der Fragestellung, wer trotz Erwerbsarbeit arm oder armutsgefährdet ist, deuten alle arbeitsmarktbezogenen Indikatoren sowie alle Einkommenskennzahlen, die auf Individualeinkommen beruhen, darauf hin, dass Frauen in einem höheren Ausmaß „Working Poor“ sind als Männer. Kennzahlen zur Armutsmessung, die auf äquivalisierten Haushaltseinkommen beruhen, haben zwar den Vorteil, dass sie den für Armutsfragen relevanten Haushaltskontext mitberücksichtigen, sind jedoch zugleich für geschlechtsspezifische Auswertungen nicht beziehungsweise nur sehr eingeschränkt geeignet und somit für geschlechtsspezifische Analysen nicht beziehungsweise nur sehr bedingt sinnvoll. All labour market indicators analyzed in this article document that women in Austria are less integrated in the labour market than men resulting in lower individual incomes for women. Women show lower employment rates all over the life-cycle but especially in the age groups when children are born and raised and also female part time rates are much higher than those of men. One main reason for this situation can be found in the persistent unequal distribution of paid and unpaid work between men and women. But also apart from the gender difference in hours dedicated to paid labour women gain less when hourly earnings are compared. As a consequence of the lower incomes women get lower unemployment benefits and lower pensions. The disadvantaged economic position of women leads to higher poverty risks of women and especially the risk of women to be working poor is much higher. At least this would be the conclusion taking all these facts into account. Poverty indicators based on the equivalised household income have on the one hand the advantage that the household context a person is living in is taken into account but on the other hand this can lead to misleading interpretations when poverty rates based on equivalised incomes are broken down by gender. The in-work-poverty-risk rate, which is one of the official poverty indicators base on the „European Union Statistic on Income and Living Conditions“, shows a higher risk for men than for women in Austria and also in most of the other countries of the European Union. Therefore equivalised household incomes can’t be used for meaningful gender analyses. |
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Hierarchiestufe: | Unselbständig erschienen |
Erscheinungsform: | Unselbständig erschienen |
Inhalt: | Text |
Medientyp: | Computer |
Datenträger: | Online |