Verschuldungsbedarf und Sparüberschuss
Seit den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts ist nicht bloß in den wohlhabenden Industriestaaten sondern auch weltweit ein Überschuss des gewünschten Sparens über den Investitionsbedarf entstanden. Die Suche nach Anlagemöglichkeiten, drückte die Zinssätze, löste Kapitalmarktblasen aus und führte...
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Wirtschaft und Gesellschaft : WuG
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Ort / Verlag / Datum: | LexisNexis, 2014 |
Erscheinungsjahr: | 2014 |
Sprache: | Deutsch |
Online-Zugang: | Volltext Bild |
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Zusammenfassung: | Seit den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts ist nicht bloß in den wohlhabenden Industriestaaten sondern auch weltweit ein Überschuss des gewünschten Sparens über den Investitionsbedarf entstanden. Die Suche nach Anlagemöglichkeiten, drückte die Zinssätze, löste Kapitalmarktblasen aus und führte zu einem rezessiven Anpassungsmechanismus, der via gedrückte Löhne und Arbeitslosigkeit die Sparfähigkeit an den Bedarf an Ersparnissen anpasste. Die problematische Spanne zwischen Ersparnissen und Anlagebedarf wurde seit der Finanzkrise durch die Bemühungen eines Abbaus der Staatsschulden massiv verschärft. Die Analyse zeigte, dass wenig Hoffnung auf eine selbsttätige Schließung der Lücke durch höhere Unternehmensinvestitionen oder sinkende Sparneigung besteht. Auch der Einfluss der Wirtschaftspolitik auf private Spar- und Investitionstätigkeit sollte nicht überschätzt werden. Der Königsweg zur Schließung der Lücke wären öffentliche Investitionen in materielle und immaterielle Infrastruktur, die zugleich auch beschäftigungs- und wohlstandsfördernd wirkten; gegen sie spricht jedoch die weitverbreitete Aversion gegen Staatsschulden. Es gilt daher, entweder die Aversion gegen Staatsverschuldung, jedenfalls zum Zweck produktiver Investitionen, abzubauen oder andere Wege zur Finanzierung dieser Investitionen aus den privaten Ersparnissen zu finden. Economic policy and even theory still act on the assumption of a scarcity of capital: Insufficient private saving restricts investment. Economic history demonstrates that this is true only in catch-up phases. In periods of „historically normal“ growth of about 2 percent companies need not resort to private savings. In the last two decades, before as well after the financial crisis, companies in the most developed industrial countries repaid debt rather than incurred new one: The capacity effect of reinvestment suffices. The resulting surplus of savings, the savings glut, depressed interest rates and reduced private demand, in consequence employment. Government debt rose, partly due to reduced tax receipts, partly to crisis induced expenditures. Economic policy should be aware of the fact that the saving glut will mark the future as well. If private saving is not reduced and/or additional employment for the surplus funds can be found, the recessive adjustment will go on until reduced income has decreased consumers’ ability to save. |
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Hierarchiestufe: | Unselbständig erschienen |
Erscheinungsform: | Unselbständig erschienen |
Inhalt: | Text |
Medientyp: | Computer |
Datenträger: | Online |