Zur Dynamik der Arbeitsbeziehungen in Finnland, Portugal, Rumänien und Slowenien

Wenngleich die Bedeutung der Sozialpartner als zentrale Akteure der sozial- und wirtschaftspolitischen Regulierung seit Mitte der 1980er Jahre europaweit geschwunden ist, so wurde deren volkswirtschaftliche Regulierungsfunktion von den nationalen und europäischen Administrationen bis zu Beginn des 2...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in: Wirtschaft und Gesellschaft : WuG (45)
VerfasserIn: Adam, Georg
Ort / Verlag / Datum:Wien : LexisNexis, 2019
Erscheinungsjahr:2019
Sprache:Deutsch
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Wenngleich die Bedeutung der Sozialpartner als zentrale Akteure der sozial- und wirtschaftspolitischen Regulierung seit Mitte der 1980er Jahre europaweit geschwunden ist, so wurde deren volkswirtschaftliche Regulierungsfunktion von den nationalen und europäischen Administrationen bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts weitgehend anerkannt. Spätestens mit der Wirtschaftskrise von 2008 hat jedoch auf nationaler, v. a. aber europäischer Ebene mit Blick auf die politökonomische Steuerung ein Paradigmenwechsel stattgefunden, indem umfassende Kollektivvertragssysteme und starke Sozialpartnerorganisationen, insbesondere Gewerkschaften, als hinderlich für effektive Wettbewerbspolitik und Wirtschaftswachstum gesehen wurden. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen analysiert dieser Beitrag die unterschiedlichen Dynamiken der Arbeitsbeziehungen vor, während und nach der Wirtschaftskrise von 2008 und den Folgejahren in vier ausgewählten EU-Ländern, die einerseits starke Brüche im System der nationalen Arbeitsbeziehungen aufweisen und andererseits unterschiedliche wohlfahrtstaatliche Regimes repräsentieren: Finnland, Portugal, Rumänien und Slowenien. Es kann gezeigt werden, dass die oftmals von europäischen Institutionen eingeforderte Schwächung der Regulierungskapazität der nationalen Arbeitsbeziehungen i.d.R. mit erheblichen makroökonomischen und sozialen Kosten verbunden ist.
Overall the significance of the social partners as main actors in government economic and social policy-making has dwindled throughout Europe since the mid-1980s. Nevertheless, up to the early 2000s, the national and European administrations tended to acknowledge the social partners’ outstanding regulatory capacity with a view to reaching national macro-economic goals. However, at least since the onset of the worldwide economic crisis of 2008 a paradigm shift has proceeded, in that encompassing collective bargaining systems and strong social partner organisations, in particular trade unions, have been deemed barriers to effective competitiveness and economic growth. Against this background this article analyses the different paths and dynamics of national industrial relations prior to, during and after the global economic crisis of 2008 onwards in four different EU member states that have undergone severe disruptions in their respective industrial relations systems and represent different welfare state models: Finland, Portugal, Romania and Slovenia. This article reveals that any impairment of the regulatory capacity of national industrial relations systems (often requested by European institutions) regularly comes along with substantial macro-economic and social costs.
Hierarchiestufe:Unselbständig erschienen
Erscheinungsform:Unselbständig erschienen
Inhalt:Text
Medientyp:Computer
Datenträger:Online