Bestimmungsfaktoren zur allgemeinen Akzeptanz wohlfahrtsstaatlicher Leistungen : Mikro- und makrosoziale Determinanten

Der Wohlfahrtsstaat wird heute von vielen Seiten in Frage gestellt. Ziel dieses Aufsatzes ist es, signifikante Bestimmungsfaktoren für die Akzeptanz wohlfahrtsstaatlicher Interventionen in der Bevölkerung sowohl auf der Makro- als auch auf der Mikroebene zu finden. Grundlage der empirischen Analysen...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in: Wirtschaft und Gesellschaft : WuG (28)
VerfasserIn: Reßler, Regina
Ort / Verlag / Datum:LexisNexis, 2002
Erscheinungsjahr:2002
Sprache:Deutsch
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der Wohlfahrtsstaat wird heute von vielen Seiten in Frage gestellt. Ziel dieses Aufsatzes ist es, signifikante Bestimmungsfaktoren für die Akzeptanz wohlfahrtsstaatlicher Interventionen in der Bevölkerung sowohl auf der Makro- als auch auf der Mikroebene zu finden. Grundlage der empirischen Analysen dieses Beitrags ist die Erhebung über Role of Government III, die im Rahmen des International Social Survey Programme von 1995-2000 durchgeführt wurde. Im Rahmen dieses Projekts wurden in 24 Ländern zirka 33.000 Personen befragt. Welche sind nun die generellen, signifikanten Faktoren, die die Einstellung gegenüber Wohlfahrtsstaatliehen Leistungen in den untersuchten Ländern beeinflussen? Als Ansatz zur Erklärung wurden Elemente aus drei theoretischen Paradigmen herangezogen: die Theorie des Eigennutzes, die Solidaritätstheorie und die Kollektive Rationalitätstheorie. Die Ergebnisse zeigen: Erstens führt eine schlechte materielle Situation zu einer höheren Akzeptanz wohlfahrtsstaatlicher Leistungen. Zweitens akzeptieren Wähler bürgerlich-konservativer Parteien wohlfahrtsstaatliche Leistungen nicht in so hohem Maße wie politisch links orientierte Wähler. Und drittens ist in starken Sozialstaaten die positive Einstellung gegenüber wohlfahrtsstaatliehen Interventionen stärker als in Ländern mit geringer Sozialquote. Die Akzeptanz wohlfahrtsstaatlicher Maßnahmen kann also auf die Theorie des Eigennutzes und die Solidaritätstheorie zurückgeführt werden: Sowohl Nutznießer als auch Menschen mit einem Gefühl kollektiver, sozialer Verantwortung sprechen sich für den Wohlfahrtsstaat aus. Auch wenn heute neoliberale Tendenzen immer stärker werden und viele Politiker und Medien ständig von einer Entsolidarisierung sprechen, kann keineswegs von einer Infragestellung des wohlfahrtsstaatliehen Systems in der breiten Bevölkerung ausgegangen werden.
Hierarchiestufe:Unselbständig erschienen
Erscheinungsform:Unselbständig erschienen
Inhalt:Text
Medientyp:Computer
Datenträger:Online