Serologische, labordiagnostische und klinische Befunde von Anaplasmen- und Borrelien-seropositiven Hunden

ger: In der tierärztlichen Praxis fallen immer mehr positive serologische Untersuchungsergebnisse für Anaplasmen und Borrelien beim Hund auf. Oft werden jedoch keine klinischen Erscheinungen am Tier beobachtet und es stellt sich die Frage nach der Interpretation der Ergebnisse und dem Umgang damit....

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
VerfasserIn: Möhler, Katharina
Ort / Verlag / Datum:Wien, im Februar 2017
Erscheinungsjahr:2017
Sprache:Deutsch
Englisch
Online-Zugang:Volltext
Beschreibung:41 Blätter; Diagramme
Anmerkungen:
  • Text in Deutsch und Englisch
  • Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Weitere Titel:Serological and clinical findings in dogs seropositive for Anaplasma phagocytophilum and Borrelia burgdorferi
Zusammenfassung:ger: In der tierärztlichen Praxis fallen immer mehr positive serologische Untersuchungsergebnisse für Anaplasmen und Borrelien beim Hund auf. Oft werden jedoch keine klinischen Erscheinungen am Tier beobachtet und es stellt sich die Frage nach der Interpretation der Ergebnisse und dem Umgang damit. Es ist unklar, ob serologische Ergebnisse für diese beiden Erreger überhaupt mit Symptomen einer Erkrankung bei natürlich infizierten Hunden korrelieren. In einer Kohorte von 254 Hundepatienten, die entweder mit Verdacht auf eine Lyme-Borreliose und/oder Anaplasmose oder unverdächtig serologisch und (labor)klinisch untersucht wurden, waren außer Lahmheit und gastrointestinalen Symptomen keine weiteren Parameter signifikant mit einer Seropositivität assoziiert. Einzelne Blutparameter (oder auch eine Kombination von mehreren davon) oder klinische Symptome in Assoziation mit einer Erkrankung lassen keine sichere Diagnose einer Infektion zu. Selbst hohe positive Titer bei gesunden Tieren erlauben es Klinikern nicht von einer Lahmheit auf eine Infektion zu schließen. Risikoabschätzungen von Infektionen und deren klinischer Ausprägung haben bisher zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt. Es konnten keine Zusammenhänge zwischen Serumantikörpertitern und einer Erkrankung gefunden werden, allerdings ist ein Titeranstieg nach einem wiederholten Test hinweisend für eine aktive Infektion. Für die Diagnose einer Borreliose scheinen IgM-Antikörper kein guter diagnostischer Parameter zu sein. Abhängig vom Stadium einer Infektion kann ein Tier mit einer Vielzahl von klinischen Symptomen vorstellig werden, wobei die verfügbaren diagnostischen Möglichkeiten nicht in gleicher Weise für jede Phase der Infektion geeignet sind. Obwohl der Prozentsatz der seropositiven Tiere in der Studie hoch war, gab es in der untersuchten Studiengruppe keine Korrelation mit neurologischen Symptomen, was die Annahme, dass eine Neuroborreliose beim Hund nicht auftritt, unterstützt. Eine Kombination sowohl klinischer als auch spezifischer (serologischer, molekularer) Diagnoseverfahren ist zu empfehlen, um festzustellen, ob ein Tier an einer Borreliose, einer Anaplasmose oder an beidem leidet. Seropositivität allein reicht nicht aus um eine Erkrankung zu diagnostizieren und Kliniker sollten das Überdiagnostizieren einer Borreliose oder Anaplasmose aufgrund rein serologischer Hinweise vermeiden. Aus früheren Studien geht bereits hervor, dass Serologie, PCR und labordiagnostische Ergebnisse zu den klinischen Symptomen passen müssen, um eine korrekte Entscheidung für eine Behandlung zu ermöglichen. Dies gilt vor allem, wenn die (klinischen) Abweichungen nicht spezifisch sind.
eng: In veterinary practice the numbers of positive serological test results in dogs for Anaplasma and Borrelia are notably increasing. However, animals frequently show no symptoms and this raises questions about the interpretation of such results and the treatment options. It is not clear whether serological test results for these two pathogens correlate in any way with clinical signs of disease in naturally infected dogs. In a cohort of 254 canine patients which were examined serologically and clinically (also with laboratory tests), suspected of infection with either Borrelia or Anaplasma or both, or not suspicious of infection, only lameness and signs of gastrointestinal illness were significantly associated with seropositive results, while other parameters were not correlated. Blood parameters (single or in combination) or clinical signs cannot reliably hint at infection in association with the disease. Even highly positive antibody titres in healthy animals do not permit clinicians to extrapolate from an existing lameness to infection. Risk assessment regarding infections and their clinical pictures has, so far, provided contradicting results. Serum antibody levels were not associated with disease, although an increase in titre upon retesting indicates active infection. For Borrelia diagnosis, IgM does not seem to be a good diagnostic parameter. Depending on the infection stage, animals may show a variety of clinical signs, and the available diagnostic panel may not be equally well-suited for each phase of infection. Although the percentage of seropositivity was high in the study cohort, they did not correlate with neurological signs in the examined group, supporting the notion that neuroborreliosis is not seen in dogs. A combination of both clinical and specific serological and/or molecular diagnostic tests is proposed in order to determine if an animal suffers from borreliosis, anaplasmosis, or both. Seropositivity alone is not sufficient to diagnose disease, and clinicians must not over-diagnose borreliosis and anaplasmosis only on the basis of serological evidence. As previous studies reported, serology, PCR, and laboratory diagnostic findings must match with clinical signs to ensure the correct decisions for treatment, especially when (clinical) signs are not specific.
AC Nummer:AC12609867
Hierarchiestufe:Monografie
Erscheinungsform:Buch
Hochschulschrift
Inhalt:Text
Medientyp:Computer
Datenträger:Online
Analog