Subversion deutscher Herrschaft : der britische Kriegsgeheimdienst SOE und Österreich
Das Buch legt nahe, dass der vielgescholtene "Opfermythos" Österreichs in Wirklichkeit eine britische Erfindung war. Der Mythos vom ersten Opfer Nazi-Deutschlands sollte Österreich nach dem Krieg eine eigene nationale Identität verschaffen. Pirkers Erkenntnisse fußen auf bisher unbekannten...
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Zeitgeschichte im Kontext
(6)
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VerfasserIn: |
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Ort / Verlag / Datum: | Göttingen : V&R Unipress, Vienna Univ. Press, 2012 |
Erscheinungsjahr: | 2012 |
Sprache: | Deutsch |
Serie: | Zeitgeschichte im Kontext
6 |
Schlagworte: | |
Klassifikation: | 943.6 Geschichte Österreich
943.60522 |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung: | 582 S.; Ill., graph. Darst., Kt.; 25 cm |
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Zusammenfassung: | Das Buch legt nahe, dass der vielgescholtene "Opfermythos" Österreichs in Wirklichkeit eine britische Erfindung war. Der Mythos vom ersten Opfer Nazi-Deutschlands sollte Österreich nach dem Krieg eine eigene nationale Identität verschaffen. Pirkers Erkenntnisse fußen auf bisher unbekannten britische Geheimdienst- und Regierungsdokumente. So hatte das Londoner Außenministerium schon im Jänner 1941 einen ersten strategischen Plan zur "Wiedererrichtung Österreichs als nationale Entität" ausgearbeitet. Die "Moskauer Deklaration" vom November 1943 sollte nicht den anti-deutschen Widerstand anstacheln, sondern war vielmehr als "Handreiche für einen nationalen österreichischen Gründungsmythos" gedacht, der zu einer dauerhaften Abgrenzung von Deutschland führen sollte. Man werde Österreich daher eine bessere Behandlung als Nazi-Deutschland in Aussicht stellen und auf eine Bestrafung "für vergangene Untaten" verzichten. Somit wird klar, warum es in Österreich nach dem Krieg keine umfassende Entnazifizierung gegeben hat. Die britische Haltung wird verständlich, wenn man sich vor Augen hält, dass im Krieg nicht einmal alle Londoner Exilanten für die Unabhängigkeit Österreichs eintraten. So hätten etwa die Exil-Sozialisten zunächst noch darauf gehofft, dass es nach dem Krieg eine sozialistische Revolution in Großdeutschland geben werde. Erst auf Druck des britischen Kriegsgeheimdienstes Special Operations Executive (SOE) seien sie auf eine rot-weiß-rote Linie umgeschwenkt, wie ein Brief des früheren Chefredakteurs der Arbeiter-Zeitung, Oscar Pollak, zeigt. Er schrieb im Sommer 1942 fast bedauernd, das Eintreten für die Eigenstaatlichkeit Österreichs sei "unausweichlich", wenn es britische Waffen und Lebensmittel für die österreichischen Arbeiter geben soll.Den Hauptteil des Buches bildet die Beschreibung der britischen Geheimdienstoperationen auf dem Gebiet des damaligen Österreich ein. Von Zürich,Istanbul und Stockholm sowie über Fallschirmabsprünge schleuste die SOE Agenten, Waffen und Propagandamaterial nach Österreich, doch waren diese Aktionen wegen fehlenden einheimischen Widerstands zum Scheitern verurteilt. Potenzial hatte einzig die Zusammenarbeit mit den im slowenischsprachigen Teil Kärntens operierenden Partisanen, die von den Briten mit Fliegerabwürfen versorgt und bewaffnet wurden. Dieses Bündnis zerbrach, noch bevor es handfeste Ergebnisse zeitigen konnte, am Ringen Großbritanniens und der Sowjetunion um Einflusszonen in Mitteleuropa. |
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ISBN: | 9783899719901 3899719905 9783862349906 |
AC Nummer: | AC09381882 |
Hierarchiestufe: | Monografie |
Erscheinungsform: | Buch |
Inhalt: | Text |
Medientyp: | Analog |
Datenträger: | Analog |