Fragen an das 21. Jahrhundert
Zurückgehend auf eine Sendereihe des ÖRF präsentiert der Wissenschaftsredakteur Martin Bernhofer als Herausgeber der vorliegenden Anthologie die Reflexionen, Beobachtungen, Bestandsaufnahmen und nicht zuletzt auch Visionen namhafter Autorinnen und Autoren. In Form von Essays als "Instrument par...
Gespeichert in:
HerausgeberIn: |
|
---|---|
Ort / Verlag / Datum: | Wien : Zsolnay, 2000 |
Erscheinungsjahr: | 2000 |
Sprache: | Deutsch |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung: | 358 S.; 21 cm |
Anmerkungen: | Literaturangaben |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Weitere Titel: | Fragen an das einundzwanzigste Jahrhundert |
---|---|
Zusammenfassung: | Zurückgehend auf eine Sendereihe des ÖRF präsentiert der Wissenschaftsredakteur Martin Bernhofer als Herausgeber der vorliegenden Anthologie die Reflexionen, Beobachtungen, Bestandsaufnahmen und nicht zuletzt auch Visionen namhafter Autorinnen und Autoren. In Form von Essays als "Instrument par excellence zur Erzeugung von Komplexität und zur Konstruktion von Kontexten" erschließt sich dem Leser der Diskurs über das, was uns in absehbarer Zukunft beschäftigen wird. Gefragt war nicht die große Utopie, sondern "die genaue, anwendbare Beobachtung und Reflexion darüber, wie das Bekannte an der Schwelle zum 21. Jahrhundert in das Absehbare kippen könnte" (S. 21). Mosaikhaft - ohne den Anspruch auch nur annähernd eine Gesamtschau der enthaltenen Beiträge zu geben - seien stellvertretend für viele beachtenswerte Gedanken einige exemplarisch herausgegriffen. In insgesamt zehn Kapiteln kommt die Gen- und Hirnforschung ebenso zur Sprache wie die Zukunft der Buchkultur, das Reisen oder der Orientierungsnotstand und die Überinformation sowie die Zukunft der Universität oder die Weltinnenpolitik.,Der erste Abschnitt trägt den bezeichnenden Titel "Der Mensch - eine Naturkatastrophe?" Für den Politikwissenschaftler Wolfgang Sofsky (Erfurt) widerspräche es "jeder historischen Erfahrung, zu glauben, dass das Ärgste, dass Unvorstellbare in Zukunft nicht erneut übertroffen werden könnte" (S. 24). Allein der notwendige globale Waffenstillstand ist seiner Ansicht nach wiederum nicht ohne gigantischen Militär- und Polizeiapparat zu haben. Der Evolutionsbiologe Franz M. Wuketits (Wien) schlägt vor, nicht so sehr an der Utopie der "Neuen Menschen" herumzubasteln, sondern uns selbst besser kennenzulernen, unsere Möglichkeiten wahrzunehmen und im Rahmen dieser Möglichkeiten zu handeln.,Um nicht zum "harmlosen Ritual von Klatsch und Tratsch in der lokalen Nachbarschaft" zu werden, muss Demokratie, so der Politologe Anton Pelinka (Innsbruck), "steuernd und gegensteuernd in das integrierte Gebilde von Kapital, Technologie und Information" eingebunden werden (S. 129). Wouter van Dieren (Amsterdam) hält die Ideologie der freien Marktwirtschaft für die größte Gefahr für eine sichere Zukunft. Neben der Entstehung der Krypto-Wirtschaft (mafios organisierte Geschäfte) und in Folge von Krypto-Staaten sieht das Mitglied des Club of Rome aber auch neue Ansätze einer "regionalen Renaissance", eine Ebene, "wo lokale Politiker und Behörden mit ihren Mitbürgern eine neue, eine eigene Zukunft zu gestalten versuchen" (S. 132).,Die einzig aussichtsreiche Perspektive für die Zukunft ist für Franz J. Radermacher (Ulm), Leiter des Forschungsinstituts für Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung, die Macherperspektive der Wohlstandsvermehrung durch den Faktor Zehn: "Historisch betrachtet führt eine Erhöhung der Ressourcenproduktivität in der Regel zu niedrigen Preisen und in der Folge zu einer Ausdehnung unserer Aktivitäten, inklusive einer dauernden Vermehrung der Menschheit." (S. 312) Deshalb bräuchten wir zusätzlich zum Fortschritt ein geeignetes Biotop, das uns Grenzen setzt im Sinne eines neuen Gesellschaftsvertrages. Vor allem werden Offenheit, Flexibilität, Pragmatismus und Lernbereitschaft, so der Tenor der Beiträge, angesichts der erwarteten Megatrends Spezialisierung, Globalisierung und Konvergenz in Zukunft verstärkt gefragt sein.,(Alfred Auer, Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, http://www.jungk-bibliothek.at/; via "Rezensionen online open") |
ISBN: | 3552049630 |
AC Nummer: | AC02939756 |
Hierarchiestufe: | Monografie |
Erscheinungsform: | Buch |
Inhalt: | Text |
Medientyp: | Analog |
Datenträger: | Analog |