Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm

Dies ist die Geschichte eines Films, den es gar nicht gibt, und der es am Ende doch noch auf die große Leinwand geschafft hat – über Umwege, aber mit Star-Besetzung. Es ist die Verfilmung der Nichtverfilmung von Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“. Ort des Geschehens ist das Berlin der 1920er-Jahre,...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
SchauspielerIn: Michelsen, Claudia
Król, Joachim
Hammelstein, Britta
Eidinger, Lars
Giese, Godehard
Herzsprung, Hannah
Stadlober, Robert
Redl, Christian
Droste, Meike
Moretti, Tobias
Baumeister, Peri
FilmproduzentIn: Derenbach, Till
Souvignier, Michael
CutterIn: Dittner, Alexander
VerfasserIn: Brecht, Bertolt
Kameramann/frau: Slama, David
KomponistIn: Schwertsik, Kurt
Mair, Walter
DrehbuchautorIn: Lang, Joachim
FilmregisseurIn: Lang, Joachim
Ort / Verlag / Datum:Potsdam : filmwerte GmbH, 2024
Erscheinungsjahr:2024
Sprache:Deutsch
Online-Zugang:Video-on-Demand
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Zugänglichkeit:Freier Online-Zugang mit Lesekonto der AK Bibliothek Wien
Beschreibung:1 Online-Ressource (130 min); Bild: 16:9 HD
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Beschreibung
Zusammenfassung:Dies ist die Geschichte eines Films, den es gar nicht gibt, und der es am Ende doch noch auf die große Leinwand geschafft hat – über Umwege, aber mit Star-Besetzung. Es ist die Verfilmung der Nichtverfilmung von Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“. Ort des Geschehens ist das Berlin der 1920er-Jahre, das auch den jungen Eugen Berthold Friedrich Brecht magisch angezogen hatte, den schmächtigen Sohn des Direktors einer Augsburger Papierfabrik. Am 31. August 1928 fand im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin die Uraufführung der „Dreigroschenoper“ statt. Das Theaterstück von Bertolt Brecht mit Musik von Kurt Weill avancierte zur erfolgreichsten deutschen Theateraufführung bis 1933. Musiknummern wie „Die Moritat von Mackie Messer“, "Lied von der Seeräuber-Jenny“ oder die „Ballade vom angenehmen Leben“ wurden Welthits. Nach dem überragenden Welterfolg will das Kino den gefeierten Autor des Stücks für sich gewinnen. Doch Brecht ist nicht bereit, nach den Regeln der Filmindustrie zu spielen. Seine Vorstellung vom „Dreigroschenfilm“ ist radikal, kompromisslos, politisch, pointiert: Brecht will eine völlig neue Art von Film machen - und weiß doch zugleich, dass die Produktionsfirma sich nie darauf einlassen wird. Brecht bringt die Produktionsfirma Nero-Film AG, die einen Film „frei nach Brecht“ produzieren will, vor Gericht und besteht auf seinem geistigen Eigentum. Letztlich kommt es zum außergerichtlichen Vergleich. Die Filmrechte gehen zwar an Brecht und Weill zurück , Nero-Film aber darf ihre Interpretation der „Dreigroschenoper“ mit Georg Wilhelm Pabst als Regisseur drehen. Mit „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ hat Regisseur Joachim A. Lang Brechts Wunsch nach einer kompromisslosen und radikalen Filmversion der „Dreigroschenoper“ gewissermaßen doch noch realisiert. Dafür führt er verschiedene Handlungsstränge und Erzählebenen exzellent zusammen. Brecht hatte seine eigenen Überlegungen zu einer Verfilmung der „Dreigroschenoper“ in dem Exposé „Die Beule“ festgehalten. Genau hier setzt Lang an: „Er verfilmt gewissermaßen ‚Die Beule‘, baut Versatzstücke der ‚Dreigroschenoper‘ neu zusammen, lässt sich von Brecht persönlich durch die Dreharbeiten führen und zeigt zugleich szenisch einige Momente der Kontroversen zwischen der Nero Film-AG und Brecht. Dieser Meta-Film wird abgerundet durch Impressionen von der Arbeit auf dem Theater im Vorfeld der Premiere des Stücks und Wochenschau-Material aus der krisenhaften Spätphase der Weimarer Republik zwischen dem 1.Mai 1929 und dem Reichstagsbrand am 28. Februar 1933. Das Ganze ist spektakulär hochkarätig mit spielfreudigen Schauspielern wie Tobias Moretti, Christian Redl, Joachim Krol, Meike Droste oder Peri Baumeister besetzt und wuchtig-turbulent und in Sachen Ausstattung, (überflüssiger) Choreografien und filmischem Diskurs vielleicht etwas zu kulinarisch in Szene gesetzt, mit der Pointe, dass Gangster Mackie Messer am Schluss zum Banker wird, aber politisch auch hinreichend aktuell. Kurzum: Langs Film ist ein Fest vom Brecht-Kenner für Brecht-Kenner, zumal der Film weit über die ‘Dreigroschenoper’ hinausweist und munter andere Brecht-Werke wie ‘Im Dickicht der Städte’ einzuflechten versteht.“ (Ulrich Kriest, auf: filmdienst,de)
Zielpublikum:FSK 6
Hierarchiestufe:Monografie
Erscheinungsform:Video-on-Demand
Inhalt:Bewegtes Bild
Medientyp:Computer
Datenträger:Online