Wilhelm Kroll
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Wilhelm Kroll (vollständiger Name ''Friedrich Wilhelm Kroll'', *
7. Oktober 1869 in
Frankenstein in
Schlesien; †
21. April 1939 in
Berlin) war ein
deutscher Klassischer Philologe, der als Professor an den Universitäten
Greifswald (1899–1906), Münster (1906–1913) und Breslau (1913–1935) wirkte. Neben
Richard Heinze und
Eduard Norden zählt er zu den führenden
Latinisten seiner Generation. Seine kommentierten Editionen zu
Ciceros rhetorischen Schriften ''Brutus'' (1908) und ''
Orator'' (1913) sowie zum Dichter
Catull (1923) und seine Monografien ''Die wissenschaftliche Syntax im lateinischen Unterricht'' (1917), ''Studien zum Verständnis der römischen Literatur'' (1924) und ''Die Kultur der ciceronischen Zeit'' (1933) blieben lange nach ihrem Erscheinen in Gebrauch und sind in Fachkreisen bis heute anerkannt. Darüber hinaus war er auf den Gebieten der spätantiken
Philosophie,
Astrologie und
Astronomie,
Erotik, Dichtungstheorie,
Rhetorik und
Naturwissenschaft tätig und veröffentlichte grundlegende kritische Editionen griechischer und lateinischer Autoren. Sein Organisationstalent bewährte er bei der jahrzehntelangen Redaktion von Fachzeitschriften (''Bursians Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft'' 1898–1913, ''
Glotta'' 1913–1936) und der Neubearbeitung von ''
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft'' (RE), die er ab 1906 bis an sein Lebensende herausgab.
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