Suchergebnisse - Kaufman, Henry
Henry Kaufman
Henry Kaufman (geboren 26. Oktober 1927 in Wenings, Oberhessen) ist ein US-amerikanischer Ökonom. Er war von 1962 bis 1987 Banker (zuletzt Managing Director) beim Bankhaus Salomon Brothers.Kaufman gründete 1988 eine Investment- und Beratungsfirma Henry Kaufman & Co, die er auch leitet. Seit er 1966 die damals folgende Kreditkrise richtig voraussagte, gehört er zu den angesehenen Stimmen der Wall Street. 1982, als der Aktienmarkt einen Tiefpunkt erreichte, sagte er einen großen Aufschwung des Aktienmarktes voraus und behielt damit recht: Es folgte ein achtjähriger Anstieg. Er warnte aber auch gegen Ende des Booms als einer der ersten vor den nach seiner Meinung weit überzogenen Preisen.
Insbesondere seit 2001 kritisierte er in Artikeln und Interviews insbesondere in der New York Times, in den USA würden die Banken leichtfertige Kredite vergeben, durch Deregulierung und neue Finanzprodukte, mangelnde und fragmentierte Aufsicht drohten der Volkswirtschaft immense Schäden. Den starken Anstieg der Aktienpreise interpretierte er als Preisblase. Diese skeptische und kritische Sicht führten dazu, dass er in vielen Veröffentlichungen mit dem Spitznamen Dr. Doom (Dr. Unglücksprophet) bezeichnet wurde.
Im Jahr 2000 veröffentlichte er seine Lebenserinnerungen in dem Buch ''On Money and Markets: A Wall Street Memoir'' das 2001 auch in deutscher Sprache erschien. Neben der Flucht der Familie aus dem nationalsozialistischen Deutschland und seinen Erfahrungen bei Salomon und an der Wall Street beschreibt er auch seine Erkenntnisse über die Märkte. Seit dieser Zeit warnt er ununterbrochen vor den Fehlern der Banken und der Bankenaufsicht.
Im November 2007 erklärte er z. B. in der Süddeutschen Zeitung: "Zentralbanken scheuen sich, offen zu sagen, dass es auf dem Kreditmarkt eine Spekulationsblase gibt. Sie sagen: Wir wissen nicht, wann eine Kreditblase entsteht, aber wir wissen, was wir tun müssen, wenn eine Blase platzt: Zinsen senken, Liquidität bereitstellen und das System stützen. Ich halte das für keine sehr gute Taktik, weil so das Entstehen von exzessiver Liquidität und exzessivem Kredit zugelassen wird. Dadurch können die Notenbank ihrer eigentlichen Aufgabe nicht nachkommen: kontinuierliches und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Es ist sicher viel angenehmer, wenn man als Zentralbank nur die Geldversorgung kontrolliert und nicht gestört wird durch zweitklassige Hypotheken, durch aggressive Handelspraktiken und Ähnliches. Die Zentralbanker erwarten, dass der Markt das alles bereinigt, aber der Markt bereinigt es nicht." Veröffentlicht in Wikipedia