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Milton Friedman
mini|Milton Friedman (2004)[[Datei:Milton friedman signature.svg|rahmenlos|hochkant|klasse=skin-invert-image]]Milton Friedman (* 31. Juli 1912 in Brooklyn, New York City; † 16. November 2006 in San Francisco) war ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler, der fundamentale Arbeiten auf den Gebieten der Makroökonomie, der Mikroökonomie, der Wirtschaftsgeschichte und der Statistik verfasste. Er erhielt 1976 den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften für seine Leistungen auf dem Gebiet der Analyse des Konsums, der Geschichte und der Theorie des Geldes und für seine Demonstration der Komplexität der Stabilitätspolitik.
Zusammen mit George Stigler und anderen gilt Friedman als einer der intellektuellen Anführer der Chicago School of Economics, einer neoklassischen ökonomischen Schule, die den Keynesianismus zugunsten des Monetarismus ablehnte. Ab den 1970er Jahren gelangte die Neue Klassische Makroökonomik ins Zentrum der Schule, die stark auf das Konzept rationaler Erwartungen zurückgriff. Zu Friedmans Schülern zählen führende Ökonomen wie Gary Becker, Robert Fogel und Thomas Sowell.
Friedman begann seine wissenschaftliche Arbeit mit der Kritik einer in seinen Augen „naiven Interpretation der Keynes’schen Theorie“. Dies zeigte sich bereits in seiner Reinterpretation der Konsumfunktion in den 1950ern. Während der 1960er Jahre wurde er einer der Hauptgegner der keynesianischen staatlichen Politik. Er beschrieb sein Vorgehen einmal als „das Ausnutzen der keynesischen Sprache und des theoretischen Apparates“, jedoch mit dem Ziel, die üblichen Schlussfolgerungen der Theorie zu kritisieren. Friedman argumentierte, es gebe eine natürliche Arbeitslosenquote. Versuche der Regierung, die Arbeitslosigkeit auf ein Niveau unterhalb dieser natürlichen Quote zu senken, würden zu Inflation führen. Außerdem stellte er dar, dass die Phillips-Kurve auf lange Sicht vertikal auf der natürlichen Quote der Arbeitslosigkeit sei. Daher führe anhaltendes Deficit spending auf Dauer zu einer Stagflation. Friedman befürwortete den Monetarismus, der eine genaue Kontrolle der Geldmenge durch die Notenbank fordert, um Inflation zu verhindern. Seine Ideen bezüglich Geldpolitik, Steuern, Privatisierung und Deregulierung waren einflussreich, besonders in den 1980er Jahren. Seine Geldtheorie beeinflusste das Verhalten der Federal Reserve während der Weltfinanzkrise von 2008.
Friedman war als Berater für den US-Präsidenten Ronald Reagan und für die britische Premierministerin Margaret Thatcher tätig. Er selbst hob die Abschaffung der Wehrpflicht in den Vereinigten Staaten als seine größte politische Leistung hervor. Friedman, der sich als klassischen Liberalen betrachtete, zeigte besonders die Vorteile eines freien Marktes und die Nachteile staatlicher Eingriffe auf. Seine Grundhaltung kommt in seinem Bestseller ''Kapitalismus und Freiheit'' (1962) zum Ausdruck. Darin forderte er die Minimierung der Rolle des Staates, um politische und gesellschaftliche Freiheit zu fördern. In seiner Fernsehserie ''Chancen, die ich meine'' (eng. ''Free to Choose''), die PBS im Jahre 1980 sendete, erklärte Friedman die Funktionsweisen des freien Marktes und unterstrich besonders, dass andere wirtschaftliche Systeme die sozialen und politischen Probleme einer Gesellschaft nicht adäquat lösen könnten. Friedman vertrat eine liberale Haltung hinsichtlich Drogen und Prostitution und forderte eine Liberalisierung des Urheberrechts.
Zu Friedmans Werk zählen Monografien, Bücher, wissenschaftliche Arbeiten und Publikationen, Kolumnen, Fernsehserien und Vorlesungen, die ein breites Feld an ökonomischen und politischen Themen abdecken. Seine Werke hatten weltweiten Einfluss, besonders in den ehemals sozialistischen Ländern. Eine Umfrage unter Ökonomen befand Friedman als den zweiteinflussreichsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts, vor ihm nur John Maynard Keynes. ''The Economist'' bezeichnete Friedman als den einflussreichsten Ökonomen der zweiten Hälfte und vielleicht des gesamten 20. Jahrhunderts. Veröffentlicht in Wikipedia