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Alexander Cartellieri

Alexander Cartellieri im Jahre 1913 mini|Alexander Cartellieri im Jahre 1913 Alexander Maximilian Georg Cartellieri (* 19. Juni 1867 in Odessa; † 16. Januar 1955 in Jena) war ein deutscher Historiker, der die Geschichte des hohen Mittelalters erforschte. Von 1904 bis 1934 lehrte er als ordentlicher Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Jena. Auch nach seiner Emeritierung, dem Zweiten Weltkrieg und der deutschen Teilung blieb er bis zu seinem Tod am 16. Januar 1955 in Jena.

Cartellieri war ein Anhänger der Monarchie. Bis zum Ersten Weltkrieg war er in die internationale Gelehrtenwelt eingebunden. Durch den Krieg brachen diese Kontakte, vor allem mit französischen Gelehrten, ab. Auch seine Freundschaft mit dem belgischen Historiker Henri Pirenne zerbrach. Die Weimarer Republik lehnte er ab. Er agitierte gegen den Versailler Vertrag, jedoch konzentrierte er sich im Gegensatz zu anderen deutschen Historikern nicht auf ein national verengtes Geschichtsbild. Adolf Hitlers außenpolitische Erfolge begeisterten ihn, doch trat er nicht als Propagandist des nationalsozialistischen Gewaltregimes hervor.

In Jena baute er eine große Privatbibliothek mit zeitweise über 18.000 Bänden auf. Cartellieri war Experte für die französische Geschichte des Mittelalters. Durch seine in den Jahren 1899 bis 1922 erschienene vierbändige Biografie des französischen Königs Philipp II. August verschaffte er sich auch international Ansehen. Neben dem französischen König war Weltgeschichte als Machtgeschichte sein zweites großes Forschungsthema. Cartellieri blieb in seinem Fach aber ein Außenseiter. Sein von 1878 bis 1954 geführtes, 12.000 Seiten umfassendes Tagebuch gilt als bedeutende Quelle für die Mentalität des deutschen Gelehrtentums zwischen Gründerzeit und beginnender deutscher Zweistaatlichkeit. Veröffentlicht in Wikipedia
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