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James Buchanan
mini|James Buchanan (vermutlich um 1860) [[Datei:James Buchanan Signature2.svg|rahmenlos|rechts|klasse=skin-invert-image|James Buchanans Unterschrift]] James Buchanan [] (* 23. April 1791 in Peters Township, Franklin County, Pennsylvania; † 1. Juni 1868 in Lancaster, Pennsylvania) war ein amerikanischer Politiker und von 1857 bis 1861 der 15. Präsident der Vereinigten Staaten.Buchanan entstammte einer relativ gut situierten Familie, die von eingewanderten Ulster-Schotten abstammte. Nach einem Studium am Dickinson College erlernte er in Lancaster den Anwaltsberuf, der ihm ansehnlichen Wohlstand einbrachte. Im Jahr 1814 zog er in das Repräsentantenhaus von Pennsylvania ein und vertrat später seinen Bundesstaat in beiden Kammern des Kongresses. Durch die Programmatik der ''Jacksonian Democracy'' geprägt, war er sein Leben lang ein loyaler Demokrat. Unter Präsident James K. Polk amtierte er als Außenminister; unter den Präsidenten Andrew Jackson und Franklin Pierce war er Gesandter im Russischen Kaiserreich, später im Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland. Nach mehreren erfolglosen Anläufen bei den Präsidentschaftsvorwahlen gewann er 1856 auf dem demokratischen Nominierungsparteitag und bei der folgenden Präsidentschaftswahl.
Als Gegner des Abolitionismus und Sympathisant der Südstaaten nahm er noch vor seiner Amtseinführung entscheidend Einfluss auf die Urteilsfindung des Obersten Gerichtshofs im Fall ''Dred Scott v. Sandford''. Er bewies damit nicht nur seine sklavereifreundliche Haltung, sondern verletzte auch das Prinzip der Gewaltenteilung. Seine Voreingenommenheit für den Süden schlug sich in der Zusammensetzung des Kabinetts und im Spoilssystem nieder. Wegen seiner Gegnerschaft zu Stephen Douglas entfremdete Buchanan sich immer mehr von großen Teilen der Partei. Gemäß der ''Jacksonian Democracy'' unternahm er wenig gegen die Wirtschaftskrise von 1857, während er im Konflikt mit den Mormonen unter Brigham Young seine Befugnisse stärker ausnutzte und den Utah-Krieg zu einer Verhandlungslösung führte. Im gewalttätigen Verfassungskonflikt von Bleeding Kansas, bei dem es um die Sklaverei in den Territorien ging, stellte sich Buchanan hinter die antiabolitionistische Lecompton-Regierung und nahm entsprechend Einfluss auf den Kongress. Dabei kam es zu Bestechungen, die später von der Covode-Kommission untersucht wurden. Für Buchanan blieb der Kongressausschuss zwar ohne rechtliche Folgen, aber sein Ansehen erlitt erheblichen Schaden. Bis zur Präsidentschaftswahl 1860 hatte Buchanan, der nicht wieder antrat, die Demokraten so gespalten, dass sich Nord- und Südstaatenflügel auf keinen gemeinsamen Kandidaten einigen konnten und der Republikaner Abraham Lincoln das Rennen machte.
Außenpolitisch verfolgte Buchanan eine expansionistische Linie im Sinne der ''Manifest Destiny'', wobei vor allem der Aufkauf Kubas sein unerreichtes Hauptziel war. Erfolgreicher war Buchanan bei der Befriedung des Schweinekonflikts mit Großbritannien, der Schaffung einer Verhandlungsgrundlage für den späteren Kauf Alaskas von Russland und der Aufnahme der Vereinigten Staaten als Vertragspartei in den Vertrag von Tianjin mit China. Historisch betrachtet gehört Buchanan außenpolitisch zu den größten Hardlinern unter den Präsidenten Amerikas und gilt als vehementester Expansionist vor Theodore Roosevelt.
In der Sezessionskrise, die unmittelbar auf Lincolns Wahl folgte, verhielt sich Buchanan weitgehend passiv. Er nahm es hin, dass South Carolina und andere Südstaaten aus der Union austraten, Bundeseigentum beschlagnahmten und im Februar 1861, also noch vor Lincolns Amtsantritt, die Konföderierten Staaten von Amerika bildeten. Zwar bezeichnete er im Dezember 1860 die Sezession als illegal, aber vertrat die Auffassung, dass weder Präsident noch Kongress die Vollmacht hätten, die Einzelstaaten davon mit Gewalt abzuhalten. Erst in der Krise um Fort Sumter, dessen Übergabe South Carolina verlangte, brach der Konflikt zwischen Buchanan und den abtrünnigen Bundesstaaten offen aus. Da unionstreue Kabinettsmitglieder ihn drängten, seine Appeasement-Politik gegenüber dem Süden zu beenden, gab er im Januar 1861 grünes Licht für die Verstärkung des Forts. Nach der Amtsübergabe an Lincoln zog sich Buchanan aus der Politik zurück. Im Jahr 1866 veröffentlichte er eine Autobiographie, in der er seine Präsidentschaft gegen teils scharfe Angriffe verteidigte, und starb zwei Jahre später.
Nachdem Buchanan bis zum Zweiten Weltkrieg von der damals südstaatenfreundlich geprägten amerikanischen Geschichtsschreibung als Friedensstifter skizziert worden war, wird er seitdem weit überwiegend als einer der schwächsten Präsidenten und sein Kabinett als eines der korruptesten der amerikanischen Geschichte angesehen. Einige Historiker argumentieren im Unterschied dazu, dass der Forschungsstand zu Buchanan zu uneinheitlich sei, um ihn als schlechtesten Präsidenten der amerikanischen Geschichte zu bezeichnen. Er ist bis heute der einzige Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten, der unverheiratet blieb. Über eine mögliche Homosexualität Buchanans wird bis heute spekuliert. Veröffentlicht in Wikipedia